»aou'-band'ln«

»anbandeln«
-an-bandeln- heißt -wenn ein Bursche und ein Mädchen sich näher
kennenlernen wollen-. Wenn das von anderen Leuten bemerkt wird, wird gesagt: Schau’,
dä’ Zwoa  -band’ln- mitanaounda -aou’-. Heißt: Die Beiden -band’ln- miteinander -aou’-.
Dieser Ausdruck beruht auf die Tatsache, dass unverheiratete Mädchen eine Haube trugen, die den Burschen die Sicht zu den Augen des Mädchens verwehrte. Da zwischen Verlobung und Hochzeit ein paar Jahre lagen, waren diese Hauben im hinteren Kopfbereich offen und mit einer Masche zu binden,
um sie der Kopfgröße anzupassen. Hatte ein Bursche Interesse an einem Mädchen, war es die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, der Weg von bzw. zur Kirche. Er schlich sich von hinten an sie heran und zupfte an den Haubenbändern. Er -bandelte- an. Natürlich war es nöglich,
an den Schürzenbändern der Bauernmädchen -anzu-bandeln-.
Entnommen aus den Geschichten vom Amonhaus in Lunz am See. (Monika Reiter)